
Samstag, 16. März 2013
Was man auch mal am Geburtstag unternehmen kann.
Unter Migranten
Wenn man samstags und abends in der Notaufnahme für Kinder und Jugendliche wartet:
Dann lernt man andere Kulturen kennen. Migranten aus jedem Kulturkreis zerstreuen die üppige Wartezeit mit landestypischem Warteverhalten. Im Vergleich dazu wartet der Deutsche ja eher langweilig und geräuschlos.
Dann bekommt man auch gute Tipps von den Kinder- und Jugendnotaufnahmebediensteten. Zum Beispiel:
Sie wären besser zu einer anderen Uhrzeit gekommen.
Oder hätten besser keinen Jugendlichen und kein Kind.
Oder wenn, dann welche die nur zu den Hauptgeschäftszeiten der Kinder und Jugendnotaufnahme erkranken.
Aber die wissen ja nicht: ich habe sogar drei Kinder und Jugendliche die ausschließlich an Wochenenden, hohen christlichen Feiertagen oder an meinem Geburtstag Fieber, Kruppanfälle oder Platzwunden bekommen.
Heute habe ich Geburtstag.
Ich grüße alle die mich kennen.

Sonntag, 10. März 2013
Die Sache mit Albert
Wir wollten keinen Hund. Erst recht keinen schwarzen und noch weniger einen großen. Und was ein Briard ist, das wusste ich auch nicht. Wie es nun kommt, dass gerade jetzt im Moment ein schwarzer, riesenhafter Briard zu meinen Füßen liegt? Ja, das war so:
„Guck mal hier, hier im Internet.“, sagte Frau Block.
„Hier im Internet sind ganz süße Fotos. Von Briards. Von Joanna. Joanna hat 11 kleine Briards“
Ich antwortete mit einem interessierten:
„HM HM“
Ich wusste nicht so genau, was Briards sind. Wahrscheinlich dachte ich, dass Briard ein französischer Weichkäse ist. Weil ich ja nicht so bin, wollte ich mir das Bild von Joannas 11 französischen Käsespezialitäten kurz begucken.
„Hier guck doch mal. Das sind Welpen. 11 Stück. Ganz süß, guck dir doch mal die Bilder an.“, blieb sie beharrlich.
Was ich auf den Fotos sah, waren kleine, schwarze Tierchen.
„Ja, süß.“
„Wir könnten ja mal hinfahren und uns die angucken.“, meinte sie.
Da wir aber schon einen Hund hatten und derzeit auch keine weitere Hundeplanstelle frei war, lehnte ich das natürlich ab.
„Ich will keinen Hund.“, begründete ich.
„Erst recht keinen schwarzen Hund. Schwarze Hunde kann man kaum sehen und schon gar nicht fotografieren.“ Damit hatte ich natürlich recht.
So kam es, dass Frau Block irgendwann mal ins Haus der vielen Hunde fuhr um sie zu beschauen. Immer wieder musste auch ich mir die Bilder im Internet angucken. Aber ohne dass mich das wirklich weiter interessiert hätte.
Eines Tages kam es dann so, dass Frau Block vorschlug, einen der Hundewelpen mal so für einen Nachmittag zu uns ins Haus zu holen. Weil: inzwischen waren schon einige Wochen vergangen, einige der Welpen in Familien vermittelt und nur noch ein paar Restwelpen übrig.
„Die müssen ja unbedingt auch eine familale Sozialistation erfahren. Unter Menschen. Damit die sich daran gewöhnen können, wie das ist. So in Familien mit Menschen.“
Da ich im Grunde meines Herzens für meine Gutmütigkeit bekannt bin und weil ich außerdem auch mal einen von den Restwelpen in Echt sehen wollte, stimmte ich zu. Und ich war ergriffen von meiner Selbstlosigkeit.
Also war dann irgendwann Wochenende und Frau Block fuhr los, einen der Restwelpen unverbindlich zu holen.
Und sie fuhr los und holte einen. Und er stieg aus dem Auto (französische Bauart), taumelt und tapste in unsere Wohnung, legte sich zu meinen Füßen, da ich gerade ein Bild malte. Und er schlief dort zwei Stunden. Und brach mein Herz. MIT ABSICHT.
Ach so. Ihr wollt noch wissen, wie er heißt. Er hat einen Edelnamen und der lautet Armagon de la Chanson Siegfried en Roi. So steht es in seinen Zuchtpapieren (Anm. das ist so was Ähnliches wie ein Wartungsheft beim Auto. Aber unsere Kinder haben schon nach wenigen Momenten herausgefunden, dass er eigentlich Albert heißt. Darum heißt er jetzt mit vollem Namen Alberto Blanco (der Weiße) vom Müggenbruch.

Sonntag, 3. März 2013
Fußballbauernwetterregeln
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