Du weißt dich noch. Heute morgen, als
ich zum Auto (französischer Bauart) kam, da war es wieder soweit.
Endlich, endlich nämlich war die Fensterscheibe vorne und die
Fensterscheiben seitlich gefroren. Also Eis drauf. So viel Eis, dass
man gar nicht ungetrübt aus seinem (also ich aus meinem) Automobil
hinaus in die winterliche Herbstwunderwelt zu schauen vermag.
Aber: als Mann der Tat, weiß ich ja
wie diesem Phänomen zu begegnen ist.
Kurz überlegt, wo der Eiskratzer vom
letzten Winter sein könnte.
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Im Handschuhfach nachgeschaut, im
Kofferraum, in allen Bodenfächern und Schubladen, die das Fahrzeug
serienmäßig bereithält und PLÖTZLICH fiel mir ein:
Ich kann ja auch ohne Eiskratzer
ziemlich gut Eis von Autofenstern kratzen. Daran kann ich mich noch
vom letzten Winter und dem Winter davor und dem Winter davor
zurückerinnern.
Notiz an mich selber: IRGENDWO hier im
Haus, in der Garage oder den zahlreichen Nebengebäuden und
Stallungen muss ein großer Haufen von bunten Eiskratzern liegen.
Alle Formen und Farben, die ihr euch vorstellen könnt. Manche auch
mit Handschuhen dran und, wenn ich mich recht erinnere auch eine mit
einem Elchstofftierkörper.
Ich schweife ab.
Jetzt schweife ich nicht mehr ab:
Also begann ich mit einer grünen
Kunststoffbutterbrotdose für Schulkinder dem Fronteis zu Leibe zu
rücken. Es ging sehr gut. Nach etwa 3 Stunden stieß ich auf eine
weichere Eisschicht, die auch eine ganz andere Farbe aufwies als die
oberen Deckeisschichten. Vorsichtig kratzte ich weiter. Irgendetwas
war da. Noch vorsichtiger kratzte ich um einen größeren Gegenstand
herum, legte ihn frei. Damit es nicht zu spannend wird, verrate ich
mal die Größe des „Körpers“. Der geheimnisvolle Körper war
ungefähr so groß wie ein menschlicher Körper, zum Beispiel von
einem Mann, der im Eis eingefroren ist. So wie der Ötzi zum
Beispiel. Und was soll ich sagen. Natürlich war es auch so einer.
Ein Mann aus der Vorzeit, der vom Eis überrascht wurde. Ich hatte
ihn entdeckt.
Schnell rief ich bei der Hotline an, wo
man anrufen kann, wenn man Männer aus der Vorzeit irgendwo findet.
Sie kamen mit LKWs und Hubschraubern und Flatterband. Überall
Flatterband. Tagelang konnte ich nicht mehr zu meinem Auto und erst
recht nicht zu meinem Haus. Jetzt wird es dunkel. Und immer kälter.
Da ich nur einen Schlafanzug anhabe, beginne ich zu frieren. Auch der
Akku meines Handys auf dem ich das hier schreibe ist bald alle.
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