Mittwoch, 29. August 2012

Bonustext

Ein dicker Mann mit angeklebtem Bart steigt in einen Bus. Er kauft sich eine Busfahrkarte und zwar die teuerste. Denn: er will mit dem Bus aus seinem bisherigen Leben entfliehen. Ausgerechnet mit dem Bus. Die teuerste Busfahrkarte bringt ihn zwar nur bis Attendorn, was von Kierspe aus gesehen jetzt nicht so ganz weit ist, aber ihm genügt das. Denn“ in Attendorn beginnt das Leben von vorn“, so hatte er geträumt. Er steckt die Karte, nachdem er sie ordnungsgemäß gestempelt hat, in die Tasche seiner kunstledernen Weste. Dann lässt er sich in den Bussitz plumpsen, dass die Milben nur so hopsen. Weil es recht warm im Bus ist, krempelt er die Ärmel seines Flanellhemdes hoch. Sichtbar wird die Tätowierung, auf die er früher, in seinem alten Leben so stolz gewesen war. „James Dean Club Lüdenscheid“. Er lächelt bitter. Sein Bruder hat sie ihm gestochen. Mit Kugelschreibertinte. Zum Ausgleich hatte er seinem Bruder die gleiche Tätowierung in dessen Arm geritzt. Und er fand noch heute, dass sein James Dean deutlich besser zu erkennen gewesen war. Inzwischen ist es nicht mehr möglich zu vergleichen, denn sein kleiner Bruder liegt schon seit über zehn Jahren in seinem Grab. Der Alkohol und seine Diabetes… Er klappt die verdunkelten Gläser seiner klappbaren Sonnenbrille herunter, damit niemand seine Tränen sieht. Der Bus fährt los und drückt ihn in den Sitz. Er fühlt sich wie ein Astronaut, der die Erde verlässt.

Sonntag, 26. August 2012

Rinder Poevieh reloaded

Das ist ja nun schon länger her, dass ich mein allererstes Kuhgedicht geschrieben hab, wodurch aus Versehen auch noch ein Buch entstand, das dann Rinder Poevieh hieß. Das aber nur am Rande. Damals wie heute, war es ein Vierzeiler, der mir grad so zufiel.
Hier in der Nähe meines Hofes/ stehen Kühe 2 bis 4/ wie ich bemerk, ist es kein doofes,/ sondern ehr ein schönes Tier.

Donnerstag, 23. August 2012

Ich und der Fünflöcherarzt

Guck, jetzt war ich doch neulich beim Fünflöcherarzt (HNO) gewesen, wegen nicht so gut hören. Ja gut, er so: Hörtest. Ergebnis: Er sagt zu mir ich hör nicht so gut. Ich sag so: Ja, weiß ich ja, deswegen bin ich ja hier. Er so: Ja, ach so, hm hm hm. Dann behandeln wir das mal eine Weile. Danach: Hörtest. Ergebnis: Sie hören jetzt besser, das kann man hier am Diagramm sehen. Ich so: Ja, ach so. Ich merk das aber gar nicht. Da ist kein Unterschied zu vorher. Dann aber der Arzt so (triumphierend). Dochdoch. Jaja. Das sind ja die unhörbaren Frequenzen, die sie jetzt besser hören. Ich so: Ach so. Ach - das ist ja gut.

Mittwoch, 22. August 2012

Mein schönstes Ferienerlebnis

Du weißt doch: Am Montag machten wir Arnbeitskollegen einen Ausflug in die Brauerei von Krombach. Dort in der Brauerei von Krombach machen sie Krombacher (Bier). In diesem Protokoll erkläre ich alles, damit einer der nicht mit war in Krombach, weiß wie es geht. Man braucht jede Menge Wasser. Und Hopfen und Gerste und Malz und auch etwas Hefe (einen halben Würfel). Alles kommt in einen sehr großen Kessel und wird tüchtig umgerührt. Dann ist es plötzlich Bier. Aber nur Kellerlagerbier. Dann filtern sie es. Dann ist es gutes Krombacher Bier. Das gute Bier wird dann unter der Straße in Krombach durch eine Leitung in die Abfüllerei gepumpt. In der Abfüllerei wird das gute Krombacher Bier in Flaschen abgefüllt. Darum heißt es auch Abfüllerei. ABER: vorher müssen die alten Flaschen gespült werden, bevor das gute Krombacher Bier hineingefüllt wird. Wenn noch etwas Spüli in der Flasche verblieben sein sollte, ist das auch nicht schlimm. Dann kleben die einfach ein VELTINS Etikett auf die Flasche. Fertig.
Ich vergaß zu erzählen, dass wir ja eine Führung durch den Betrieb (Krombacher Brauerei) hatten. Sicher hat sich das jeder schon gedacht, weil ich, der Ich Erzähler so viel über das Biermachen weiß. Jetzt waren wir aber nicht alleine bei der Führung, sondern auch noch eine andere Gruppe mit dabei. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das eine Gruppe von abgelehnten „Bauer sucht Frau“ Kandidaten war. Hundert pro. Vermutlich sind sie bei „Bauer sucht Frau“ abgelehnt worden, weil sie zu dumm waren. Persönliches Fazit: Wenn es eines Tages mal passieren sollte, dass die komplette Menschheit mal nicht mehr da ist (Zombieapokalypse oder vergleichbare Unglücksfälle), dann ist gewährleistet, dass noch 5 oder 4 Tage weiter Bier gebraut werden kann (Krombacher). Auf jeden Fall so lange, bis die Hefe alle ist. Weil, das hatte ich vergessen hinzuschreiben, weil da nur 5 Menschen insgesamt arbeiten. Endet hier.

Dienstag, 21. August 2012

FC Bayern

Guten Tag, du weißt doch, dass ich heute nach dem Besuch des Fünflöcherarztes (Halsnasenohren) noch kurz im REWE Markt war. Dort gelang mir diese schöne Fotografie, die eindeutig beweist, dass es höchstwahrscheinlich und von irgendwelchen dubiosen Hintermännern (Illuminaten) schon abgesprochen ist, dass in der kommenden Saison endlich der FC Bayern München den Deutschermeistertitel holt.
Aufwärtstrikot, der Sammer ist echt ein Teufelskerl. Was dem so einfällt.

Sonntag, 12. August 2012

Der Reifenplatzer

"Mut, Geschick und einen kühlen Kopf bewahren." Mit all seiner Routine konnte der Renault Pilot Thomas Block am Mittwoch in den Sommerferien und im südschwedischen Torne  einen mittelschweren Fahrradunfall gerade noch so vermeiden. Auf freier Strecke (hier sind durchaus Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h (also mit dem Auto) möglich), war aus noch ungeklärter Ursache der Hinterreifen seines 20 Jahre alten Damenrades (mit Schaltung) regelrecht explodiert. "Wie gesagt .. ich habe einfach einen kühlen Kopf bewahrt und das Fahrrad kontrolliert zum Stillstand gebracht", gibt sich Block danach cool. "Dann habe ich den Drahtesel ca 2 km weit nach Hause in die Garage geschoben. Also nach Hause in Schweden, nicht nach Hause in Deutschland, wo ich ja den Rest des Jahres verbringe, das wäre ja viel zu weit gewesen. Das braucht man ja eigentlich auch gar nicht extra dabei zu sagen. Die Mechaniker vermuten als Grund für das Unglück Materialermüdung am Reifen. Ob Block in diesem Urlaub je wieder den Fahrradsattel besteigen wird, darf angezweifelt werden. Aufgezeichnet im Juli 2012